Algen, Multitalente aus dem Meer
Als Nahrungsmittel, Rohstoff für Kosmetik, Bioplastik und zur Energiegewinnung – Algen werden inzwischen vielseitig genutzt. Die Meeresbewohner gehören zu den ältesten Lebewesen der Welt. Sie sind extrem anpassungsfähig und ihre Zellwände sind stark und elastisch, um gegen starke Meeresströmungen gewappnet zu sein. Sie speichern über ihre gesamte Oberfläche in hoher Konzentration Feuchtigkeit sowie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente aus dem Meerwasser. In Asien gelten Algen schon lange als Superfood.
Algen reinigen die Meere, sie verstoffwechseln alle Schadstoffe, die zum Meeresboden sinken, beispielsweise das Klimagas CO2 sowie giftige Schwermetalle und verschließen sie in Form von Biomasse.
Packende Zukunft
Ihre feste und gleichzeitig flexible Struktur macht sie zum perfekten Material für Verpackungen. Aus der gelatineartigen Algenstruktur werden derzeit in Testlabors biegsame, robuste Materialien hergestellt – nachhaltig und rentabel zugleich. In ein paar Jahren sollen sie als Lebensmittelverpackung auf den Markt kommen. Sie vermehren sich sehr schnell, brauchen weder Dünger noch Bewässerung – und können komplett für die Verpackungsherstellung verwertet werden.
Kleine Kraftwerke
Algen eignen sich außerdem zur Energiegewinnung: Leipziger Forschern ist es gelungen, Algen so zu manipulieren, dass sie mit Hilfe des Sonnenlichts Glykolat produzieren statt zu wachsen. Aus dieser Kohlenstoffverbindung lässt sich Methan herstellen, das sich dann als Kraftstoff verwenden lässt. Blaualgen gedeihen ideal in der Sonne und betreiben wie Pflanzen Photosynthese. Sie können mit Hilfe von Sonnenlicht Wasserstoff erzeugen. Eine Fähigkeit, die das Interesse der Wissenschaftler am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) geweckt hat: Sie wollen Algen als lebende Kraftwerke für unsere Energieversorgung einsetzen.
Algen in Nahrungsergänzungsmitteln
Auch wir sind von dem Potenzial der Algen begeistert und verwenden sie bereits seit Jahren in einigen unserer Produkte als Rohstoff. Zum Beispiel für unser Jod compact. Die darin verwendeten Meeresalgen stammen aus biologischer Aquakultur aus den Gewässern des Nordatlantiks vor der schottischen Küste. Die Algen werden mit einer Spezialtechnik geschnitten und anschließend schonend bei niedrigen Temperaturen getrocknet und weiterverarbeitet. Für unser Bio Spirulina verwenden wir die spiralförmige Blaualge Spirulina platensis. Sie stammt aus ökologischer Aquakultur, die nach Naturland-Kriterien zertifiziert ist. Durch die starke Sonneneinstrahlung und die günstige Wasserzusammensetzung kann sich die Alge optimal entwickeln. Spirulina ist keine Meeresalge, sondern gedeiht in stark alkalischen Gewässern in subtropischen Gebieten.
Die wildwachsende Blaualge Aphanizomenon Flos Aquae (AFA) für unsere AFA-Alge (Bio) gedeiht im US-amerikanischen Upper Klamath Lake in Oregon. Sie hat einen besonders hohen Gehalt an Vitamin B12, welches für den Aufbau neuer Blutkörperchen, für Zellwachstum und die Funktion von Nervenzellen benötigt wird. Vitamin B12 trägt außerdem bei zur Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung und zur gesunden Funktion des Nervensystems und der Psyche.
Die einzellige Alge Chlorella gehört zum Stamm der Grünalgen und enthält ebenfalls einen hohen Gehalt an Vitamin B12. Unter dem Einfluss von intensivem Sonnenlicht, unterstützt durch die Kraft der Photosynthese, bilden sich die wichtigen Nährstoffe der Chlorella-Alge aus. Sie findet in unserem BIO Chlorella Verwendung.
Für unser BIO Astaxanthin + Selen nutzen wir die Blutregenalge (Haematococcus pluvialis). Die Mikroalge ist bekannt für ihre eindrucksvolle Rotfärbung, die verstärkt unter erschwerten Lebensbedingungen als Schutzreaktion entsteht. Hierfür ist das Karotinoid Astaxanthin verantwortlich, das auch in verschiedenen Obst- und Gemüsesorten zu finden ist und außerdem auch die charakteristische Färbung von Lachs und Flamingos bewirkt.
Kultiviert wird unsere Rotalge im tschechischen Krkonose Mountains National Park nach den EU-Richtlinien des biologischen Anbaus. Die Algen wachsen in modernen Glasrohr-Photobioreaktoren, die mit reinstem Bergquellwasser gespeist werden – ein hochmodernes Verfahren, das eine ungewöhnlich hohe Astaxanthin-Konzentration von mindestens 5 % in der Mikroalgen-Biomasse bewirkt.